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Die Art, wie wir arbeiten, hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Laut dem statistischen Bundesamt arbeiten 23,5% aller Erwerbstätigen regelmäßig im Homeoffice. Für HR-Mitarbeiter und Führungskräfte bringt diese Veränderung sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn es darum geht, Mitarbeiter, die nicht im Büro sind, zu führen, zu motivieren und ihre berufliche Entwicklung zu fördern. 

Herausforderung Homeoffice: Wie du die Motivation steigerst

Die Arbeit von zu Hause bietet viele Vorteile, doch die Kehrseite ist, dass manche Mitarbeiter im Homeoffice mit Motivationsproblemen zu kämpfen haben. Das Fehlen von direktem Austausch mit Kollegen und die physische Distanz zum Team können zu einem Gefühl der Isolation führen. Zudem fällt es vielen schwerer, sich auf ihre berufliche Weiterentwicklung zu konzentrieren, wenn sie den Alltag zwischen Beruf und Privatleben meistern müssen.

Klare Ziele setzen und Erfolge feiern

Mitarbeiter, die nicht im Büro sind, benötigen klare Ziele und Erwartungen, um sich orientieren zu können. Das Setzen von erreichbaren Meilensteinen ist entscheidend, damit die Arbeit auch im Homeoffice strukturiert und zielgerichtet verläuft. Sorge dafür, dass jeder Mitarbeiter weiß, was von ihm erwartet wird, und stelle sicher, dass die Ziele messbar und realistisch sind.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Anerkennung von Erfolgen. Oftmals bleiben die Leistungen von Remote-Mitarbeitern unter dem Radar, da sie nicht sichtbar im Büro arbeiten. Nutze regelmäßige Meetings, um Erfolge hervorzuheben und zu würdigen. Das gibt den Mitarbeitern nicht nur das Gefühl, gesehen und geschätzt zu werden, sondern motiviert sie auch, weiterhin ihr Bestes zu geben. Kleine Gesten der Anerkennung, wie ein persönliches Dankeschön per E-Mail oder in einem Team-Meeting, können hier einen großen Unterschied machen.

2 Tipps: 

SMART-Ziele formulieren: Verwende die SMART-Methode (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert), um sicherzustellen, dass die Ziele klar und erreichbar sind. Zum Beispiel: „Bis zum 30. Oktober sollst du den neuen Prozess für die Kundenkommunikation im CRM implementieren und dokumentieren.“

Erfolge sichtbar machen: Erstelle eine digitale Pinnwand oder ein internes Dashboard, auf dem Fortschritte und Erfolge von Teammitgliedern hervorgehoben werden. So bleiben Leistungen transparent und erkennbar – auch für Kollegen.

Berufliche Entwicklung fördern: Weiterbildung und Karrieremöglichkeiten

Ein weiterer zentraler Aspekt, um die Motivation von Remote-Mitarbeitern hochzuhalten, ist die Förderung ihrer beruflichen Entwicklung. Viele Mitarbeiter im Homeoffice haben das Gefühl, weniger wahrgenommen zu werden und dadurch in ihrer Karriere langsamer voranzukommen als ihre Kollegen im Büro. Um dieser Wahrnehmung entgegenzuwirken, solltest du darauf achten, dass alle Mitarbeiter – unabhängig von ihrem Arbeitsort – gleiche Chancen auf Weiterbildung und Karrieremöglichkeiten erhalten.

Biete deinen Remote-Mitarbeitern gezielt Weiterbildungen an, die zu ihren Interessen und Fähigkeiten passen. Das können Online-Kurse, Webinare oder auch virtuelle Workshops sein. Es ist wichtig, dass deine Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre berufliche Entwicklung ernst genommen wird und sie nicht ins Hintertreffen geraten. Ein weiterer Punkt ist die klare Kommunikation von Karrieremöglichkeiten. Sprich offen über mögliche Aufstiegschancen und unterstütze deine Mitarbeiter dabei, ihre beruflichen Ziele zu erreichen – egal, ob sie im Büro oder von zu Hause aus arbeiten.

2 Tipps: 

Individuelle Lernpläne entwickeln: Setze dich mit jedem Remote-Mitarbeiter zusammen und erarbeite gemeinsam einen Lern- und Entwicklungsplan. Welche Skills möchten sie entwickeln? Welche Kurse oder Schulungen passen dazu? Biete Zugang zu Online-Lernplattformen wie Udemy oder LinkedIn Learning an.

Job-Rotationen anbieten: Biete auch Remote-Mitarbeitern die Möglichkeit, in andere Teams oder Abteilungen zu wechseln, um neue Fähigkeiten zu erwerben und ihren Horizont zu erweitern. So bleiben sie nicht nur auf einen Bereich beschränkt, sondern entwickeln sich vielseitig weiter.

Vertrauenskultur statt Mikromanagement

Ein großer Fehler, den viele Führungskräfte machen, wenn sie Remote-Teams leiten, ist, in Mikromanagement zu verfallen. Im Homeoffice haben Mitarbeiter nicht die gleiche direkte Aufsicht wie im Büro, und das kann bei Führungskräften Unsicherheit auslösen. Es ist jedoch wichtig, den Mitarbeitern Vertrauen entgegenzubringen und sie eigenständig arbeiten zu lassen. Mikromanagement führt nicht nur zu Frustration, sondern auch zu einem Verlust an Motivation.

Stattdessen solltest du eine Kultur des Vertrauens und der Eigenverantwortung fördern. Gib deinen Mitarbeitern die Freiheit, ihre Arbeit so zu gestalten, wie es für sie am besten funktioniert, und fokussiere dich auf die Ergebnisse, nicht auf den Prozess. Wenn deine Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie dir vertrauen können, wird das ihre Motivation und ihre Zufriedenheit steigern.

2 Tipps: 

Vertrauensvolle Delegation von Aufgaben: Anstatt jeden Schritt zu überwachen, delegiere ganze Projekte an Mitarbeiter und vertraue darauf, dass sie selbstständig Ergebnisse liefern. Gib ihnen klare Endziele und unterstütze bei Rückfragen, ohne zu viel Kontrolle auszuüben.

Ergebnisorientierte Feedback-Meetings: Führe regelmäßige, aber kurze Meetings durch, in denen du dich nur auf die Ergebnisse und Herausforderungen fokussierst. So gibst du deinen Mitarbeitern die Freiheit, ihren Arbeitsstil selbst zu gestalten, während du trotzdem den Überblick behältst.

Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Wie bereits erwähnt, ist Kommunikation das A und O, wenn es um die Führung von Remote-Teams geht. Es reicht jedoch nicht aus, nur regelmäßig zu kommunizieren – die Art der Kommunikation spielt eine ebenso große Rolle. Videoanrufe sind ein effektives Mittel, um den persönlichen Kontakt zu fördern, da sie nonverbale Kommunikation ermöglichen, die bei E-Mails oder Telefonaten verloren geht. Zudem tragen sie dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und die Bindung zwischen den Teammitgliedern zu stärken.

Neben formalen Meetings sollten auch informelle Gespräche nicht zu kurz kommen. Virtuelle Kaffeepausen oder Team-Building-Aktivitäten können dabei helfen, den Teamgeist zu stärken und die Beziehung zwischen den Kollegen zu festigen. Das Gefühl, Teil eines Teams zu sein, ist besonders für Remote-Mitarbeiter wichtig, da sie sonst Gefahr laufen, sich ausgegrenzt oder isoliert zu fühlen.

2 Tipps:

Kommunikationsrichtlinien festlegen: Vereinbare klare Regeln für die Kommunikation im Team. Zum Beispiel, dass wichtige Updates nur in einem speziellen Slack-Kanal oder über E-Mails kommuniziert werden, während informelle Chats in einer anderen Gruppe stattfinden. Das schafft Struktur und Klarheit.

1:1-Gespräche als Pflichttermin: Plane wöchentliche oder zweiwöchentliche 1:1-Meetings mit deinen Remote-Mitarbeitern ein. In diesen Gesprächen sollte es nicht nur um Arbeitsaufgaben gehen, sondern auch um die persönliche Weiterentwicklung und das Wohlbefinden.

Mentoring und Feedback

Ein weiterer wichtiger Faktor für die berufliche Entwicklung deiner Remote-Mitarbeiter ist regelmäßiges Feedback. Mitarbeiter im Homeoffice erhalten oft weniger spontanes Feedback als ihre Kollegen im Büro. Deshalb ist es umso wichtiger, gezielte Feedback-Gespräche zu führen, in denen du konstruktiv und wertschätzend auf die Leistungen der Mitarbeiter eingehst. Regelmäßige Feedback-Zyklen sorgen nicht nur für Klarheit, sondern bieten auch Raum für Verbesserungen und Entwicklung.

Darüber hinaus kann ein Mentoring-Programm dabei helfen, die berufliche Entwicklung deiner Remote-Mitarbeiter zu fördern. Ein erfahrener Kollege oder eine Kollegin als Mentor oder Mentorin kann wertvolle Unterstützung bieten und den Mitarbeiter auf seinem Karriereweg begleiten. Diese persönliche Betreuung schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass sich auch Remote-Mitarbeiter gefördert und unterstützt fühlen.

2 Tipps: 

Peer-Mentoring-Programme einrichten: Setze ein strukturiertes Peer-Mentoring-Programm auf, bei dem Remote-Mitarbeiter mit erfahrenen Kollegen zusammenarbeiten, um kontinuierliches Feedback und Unterstützung zu erhalten. Ein Mentor kann beispielsweise bei der Entwicklung von Soft Skills oder der Übernahme neuer Aufgaben helfen.

Regelmäßige 360-Grad-Feedback-Runden: Führe alle drei bis sechs Monate eine 360-Grad-Feedback-Runde durch, bei der nicht nur das Feedback der Führungskraft, sondern auch das von Kollegen und Mitarbeitern gesammelt wird. Dies fördert eine umfassendere Perspektive auf die Leistung und Entwicklung.

Fazit: So förderst du die Entwicklung deines Remote-Teams

Die Führung und Motivation von Remote-Mitarbeitern erfordert einen bewussten und durchdachten Ansatz. Mit klarer Kommunikation, Vertrauen und gezielten Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung kannst du dafür sorgen, dass deine Mitarbeiter auch im Homeoffice motiviert bleiben und sich beruflich weiterentwickeln. Indem du auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehst, eine positive Arbeitsatmosphäre schaffst und für regelmäßiges Feedback sorgst, legst du den Grundstein für den Erfolg deines Remote-Teams – und förderst gleichzeitig ihre berufliche Karriere.

Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um deine Remote-Mitarbeiter effektiv zu führen und zu motivieren – und sie auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen, ganz egal, wo sie sich befinden. 

Brauchst du noch weitere Unterstützung bei der Implementierung von Maßnahmen, um dein Team im Homeoffice besser zu führen und zu entwickeln? Dann kann eine Personalberatung helfen. Mit ihrer Expertise im Bereich Mitarbeiterbindung können sie eine Schlüsselfigur in der Personalstrategie deines Unternehmens werden. 

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