Eine Studie zeigt, dass rund 40 % der Unternehmen im Recruiting-Prozess schon einmal Opfer von „Ghosting“ durch Bewerber wurden. Egal, ob es um die frühzeitige Absage nach der Bewerbung oder das plötzliche Fernbleiben vom ersten Arbeitstag geht – Ghosting kann in jeder Phase des Bewerbungsprozesses geschehen und führt oft zu einem erheblichen Mehraufwand für Recruiter. Doch wie lässt sich dieses Phänomen vermeiden? Hier erfährst du, wie du deine Kommunikation so gestalten kannst, dass Kandidaten sich weniger dazu veranlasst sehen, ohne Erklärung den Kontakt abzubrechen.
Ghosting im Recruiting: Die kritischen Phasen im HR-Prozess
Ghosting kann in verschiedenen Phasen des Recruiting-Prozesses auftreten, und jede Phase bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Hier eine Übersicht der Phasen, in denen Ghosting typischerweise vorkommt:
- Bewerbungsphase: Nach der ersten Kontaktaufnahme oder sogar nach einem Bewerbungsgespräch bricht der Kandidat plötzlich den Kontakt ab.
- Interview-Phase: Trotz einer klaren Zusage zum Interview erscheinen viele Bewerber nicht zum vereinbarten Termin.
- Verhandlungsphase: In dieser sensiblen Phase, kurz vor Vertragsunterzeichnung, kann Ghosting durch unerwartete Kommunikationslücken oder den plötzlichen Abbruch durch den Kandidaten auftreten.
- Onboarding-Phase: Selbst nach der Vertragsunterschrift kommt es gelegentlich vor, dass Kandidaten am ersten Arbeitstag nicht erscheinen.
Ghosting im Recruiting als Risiko: Nachteile für Unternehmen
Ghosting bedeutet nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern kann auch Kosten durch längere Stellenbesetzungszeiten verursachen, die Motivation im Team senken und die Candidate Experience negativ beeinflussen.
Ghosting vorbeugen: Recruiting Strategien für verbindliche Kommunikation
Eine klare und wertschätzende Kommunikation kann das Risiko von Ghosting verringern. Hier ein paar praktische Tipps, um die Bindung an deine Kandidaten zu stärken:
- Kommunikation auf Augenhöhe: Sorge für einen transparenten Austausch und signalisiere Kandidaten, dass ihre Meinung zählt.
- Verlässliche Rückmeldungen: Verzögerungen und Unsicherheiten im Bewerbungsprozess erhöhen das Ghosting-Risiko. Setze klare Fristen und kommuniziere Veränderungen rechtzeitig.
- Direkte Ansprache von Problemen: Kandidaten, die sich unsicher sind, neigen häufiger zu Ghosting. Biete ihnen eine offene Plattform, um Fragen und Unsicherheiten frühzeitig anzusprechen.
Anti-Ghosting-Checkliste: So optimierst du deine Kommunikation in allen Recruiting-Phasen
Diese Checkliste hilft dir dabei, deine Recruiting-Kommunikation verbindlicher zu gestalten und Kandidaten effektiv einzubinden:
Bewerbungsphase
- Schnelle Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden nach Bewerbungseingang
- Einführung eines ersten Touchpoints, z. B. eine kurze Vorstellung des Unternehmens via E-Mail
- Persönliche Bestätigungen und regelmäßige Updates
Interview-Phase
- Zusage zum Interview inklusive Kalendererinnerung
- Informationen zu Gesprächsinhalten und Erwartungen
- Detaillierte Angaben zu möglichen nächsten Schritten und Rückmeldungen innerhalb einer festgelegten Frist
Verhandlungsphase
- Klare und transparente Informationen zu Benefits, Gehaltsstrukturen und Vertragsbedingungen
- Angebot eines „virtuellen Kaffees“ oder informellen Gesprächs mit Teammitgliedern
- Kurzfristige Bereitstellung des Vertrags mit Optionen zur Rückfrage
Onboarding-Phase
- Einladung zum Team-Event oder ersten Meeting vor dem offiziellen Start
- Check-in-Gespräche vor dem Starttermin, um das Interesse und die Motivation zu stärken
- Klare Einführung in den ersten Tag und alle weiteren Schritte des Onboardings
Alternative Kommunikationswege und Tools zur Vermeidung von Ghosting
Viele HR-Tools unterstützen dich dabei, regelmäßige Updates und Erinnerungen automatisch zu senden. Automatisierte Tools wie Chatbots, die gezielt an Termine und Meetings erinnern, helfen dir, die Kommunikation im Recruiting zu strukturieren und sicherzustellen, dass wichtige Informationen übermittelt werden.
Fazit: Ghosting lässt sich durch strukturierte Kommunikation verringern
Ghosting ist ein häufiges Problem im Recruiting, aber durch die Optimierung deiner Kommunikation kannst du dem Phänomen entgegenwirken. Achte auf eine wertschätzende und transparente Ansprache und nutze interaktive Elemente wie persönliche Check-ins und Erinnerungstools. So sorgst du für ein nachhaltiges und vertrauensvolles Kandidatenerlebnis, das Ghosting vorbeugt.
Anti-Ghosting Tipp: So helfen die Personalberater bei der Umsetzung im Recruiting
Professionelle Personalberatungen können entscheidend dabei unterstützen, eine verbindliche und strukturierte Kommunikation in deinen HR-Prozess zu integrieren. Sie bringen nicht nur langjährige Erfahrung im Umgang mit Kandidaten in allen Bewerbungsphasen mit, sondern verfügen auch über spezialisierte Tools und Strategien, um Ghosting vorzubeugen. Personalberatungen bieten maßgeschneiderte Schulungen an, um dein Team für die Herausforderungen der modernen Kommunikation zu sensibilisieren, und entwickeln mit dir ein klares, verbindliches Vorgehen für alle Phasen des Recruitings. Darüber hinaus setzen sie oft bewährte Techniken ein, wie automatisierte Follow-ups und gezielte Kandidaten-Checks, die sicherstellen, dass deine Bewerberkommunikation konstant bleibt – von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Onboarding. Durch die Expertise der Personalberatung kannst du diese praktischen Tipps mühelos in deinen Prozess einbauen und langfristig von einer höheren Verbindlichkeit der Kandidaten profitieren.