Vielfalt und Inklusion (Diversity & Inclusion, D&I) sind nicht nur Schlagworte, sondern wesentliche Faktoren für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Doch wie weit sind Unternehmen wirklich auf dem Weg von Vielfalt zu echter Inklusion? Die von Deininger durchgeführte Studie "Inklusion oder Illusion?" bietet tiefgehende Einblicke in den aktuellen Stand von D&I in Indien und liefert wertvolle Erkenntnisse für den deutschen Markt.
Besonders spannend sind die Perspektiven von Joy Edwin Thanarajah, Geschäftsführer von Deininger. Seine persönliche Geschichte ist geprägt von kultureller Vielfalt und einem außergewöhnlichen beruflichen Werdegang. Geboren in Sri Lanka, zog er in jungen Jahren nach Deutschland und arbeitete sich Schritt für Schritt in der Personalberatungsbranche hoch. Seit 2007 ist er bei Deininger, begann dort im Research-Bereich und stieg bis zum Geschäftsführer auf. Im Jahr 2022 wurde er Gesellschafter und verfolgt seither das Ziel, Deininger national und international weiter auszubauen und neue Märkte sowie Dienstleistungen zu erschließen.
Seine persönliche Motivation für D&I-Themen wurzelt nicht nur in seinen eigenen Erfahrungen als Person mit Migrationshintergrund in Deutschland. Er sieht Vielfalt vielmehr als wirtschaftlichen Vorteil, sowie als eine gesellschaftliche Notwendigkeit, die Unternehmen hilft, sich zukunftssicher aufzustellen.
Hintergrund der Studie
Die Idee zur Studie entstand aus einem internen Diskussionsprozess bei Deininger, insbesondere durch das Team in Indien, das verstärkt den Wunsch äußerte, die tatsächliche Implementierung von D&I in indischen Unternehmen zu analysieren. "Wir haben festgestellt, dass viele Unternehmen D&I als reines Employer-Branding-Instrument nutzen, ohne eine echte Verankerung in der Unternehmenskultur," erklärt Thanarajah. Ziel war es, die Diskrepanz zwischen strategischer Absicht und praktischer Umsetzung besser zu verstehen.

Ein weiteres Motiv für die Studie war der zunehmende Druck internationaler Konzerne, D&I in ihre globalen Geschäftsstrategien zu integrieren. Indien mit seiner komplexen sozialen und kulturellen Struktur bot eine ideale Fallstudie, um zu untersuchen, wie tiefgreifend diese Konzepte tatsächlich gelebt werden. Thanarajah fügt hinzu: "Indien befindet sich in einer spannenden Entwicklungsphase, in der es darum geht, Tradition mit modernen Unternehmenswerten zu verbinden. Wir wollten wissen, ob D&I wirklich Teil dieser Transformation ist."
Die Studie basiert auf einer Umfrage unter fast 100 Führungskräften, darunter CEOs, CHROs und Chief D&I Officers aus verschiedenen Branchen wie Technologie, Finanzdienstleistungen und Gesundheitswesen. Thanarajah erläutert: "Unsere Befragten sind Personen, die den Wandel vorantreiben können, aber auch die größten Herausforderungen erleben."
Die wichtigsten Erkenntnisse der Deininger-Studie
Die Studie zeigt, dass sich 63 % der indischen Unternehmen in der Phase der "Akzeptanz und Entwicklung" befinden. Zwar verfügen 74 % über formelle D&I-Richtlinien, doch 22 % haben noch keine strukturierten Programme eingeführt. Ein besorgniserregender Befund ist, dass 92 % der Befragten Inklusion als Teil ihrer Unternehmenskultur ansehen, aber fast ein Drittel den Unterschied zwischen Vielfalt und Inklusion nicht richtig versteht.
Zusätzlich zeigt sich, dass der Schwerpunkt vieler Unternehmen weiterhin auf Geschlechtervielfalt liegt, während andere Aspekte wie LGBTQIA+ und Menschen mit Behinderungen weniger Beachtung finden. Besonders große Unternehmen verfügen über umfassendere Strategien, während kleinere Firmen oft noch in den Anfängen stecken.

Indien vs. Deutschland: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Thanarajah hebt hervor, dass sich Indien durch eine leistungs- und hierarchiegeprägte Unternehmenskultur auszeichnet, während Deutschland auf strukturierte und prozessorientierte Ansätze setzt. Deutsche Unternehmen können von der indischen Agilität und pragmatischen Umsetzung lernen, während Indien von Deutschlands systematischem Ansatz profitieren kann.
In Deutschland wird D&I oft durch gesetzliche Vorgaben und gesellschaftlichen Druck vorangetrieben, wohingegen es in Indien in vielen Unternehmen noch in der Entwicklungsphase ist. Diese kulturellen Unterschiede bieten Möglichkeiten für gegenseitiges Lernen und den Austausch von Best Practices.
Die größten Herausforderungen
Ein zentrales Problem bleibt das Missverständnis zwischen Vielfalt und Inklusion. Viele Unternehmen sehen D&I als Checkbox-Ansatz, anstatt echte kulturelle Veränderungen herbeizuführen. Zudem stellen unbewusste Vorurteile und mangelnde Repräsentation erhebliche Hürden dar, insbesondere in Führungspositionen. Hier gibt es klare Parallelen zwischen Deutschland und Indien, da auch deutsche Unternehmen mit diesen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Best Practices und Empfehlungen
Um von "Vielfalt" zu "Inklusion" zu gelangen, empfiehlt die Studie folgende Maßnahmen:
- Führungskräfte als Treiber des Wandels: Die oberste Managementebene muss D&I aktiv vorleben.
- Klare Erfolgsmessungen: Unternehmen sollten klare KPIs zur Inklusion definieren und regelmäßig überprüfen.
- Gezielte Sensibilisierung: Unbewusste Vorurteile können durch Training und Bewusstseinsbildung abgebaut werden.
- Technologie nutzen: KI-gestützte Tools können dabei helfen, Bias in Rekrutierungsprozessen zu minimieren.
Die Rolle der Technologie in D&I
Technologische Entwicklungen spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Umsetzung von D&I-Maßnahmen. Datengestützte Entscheidungsprozesse und KI-gestützte Analysetools helfen Unternehmen, Vielfalt gezielt zu fördern und unbewusste Vorurteile zu reduzieren. Gleichzeitig können digitale Plattformen dazu beitragen, eine integrativere Arbeitskultur zu schaffen.
Fazit: D&I als strategischer Vorteil
Die Ergebnisse der Deininger-Studie verdeutlichen, dass echte Inklusion ein kontinuierlicher Prozess ist, der ein tiefgreifendes Umdenken erfordert. Unternehmen, die D&I als strategische Priorität betrachten, profitieren von einer höheren Innovationskraft, besseren Mitarbeiterbindung und einer stärkeren Marktpositionierung.
Thanarajah betont, dass D&I kein kurzfristiger Trend ist, sondern ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Unternehmensentwicklung sein muss. Unternehmen, die sich diesem Wandel stellen, können langfristig erfolgreich sein und einen echten Unterschied in der Gesellschaft bewirken.
Unternehmen, die D&I in ihre Unternehmenskultur integrieren möchte, müssen unter anderem ihre Einstellungspraktiken vorurteilsfrei und inklusiv gestalten und Führungskräfte sensibilisieren. Deininger steht Unternehmen als führende Executive Search Beratung bei der Suche nach Schlüsselpositionen zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützt Deininger Menschen, Teams und Organisationen durch Executive Coaching und Leadership Development dabei, ihr volles Potenzial zu entfalten und sie zufriedener und erfolgreicher zu machen.
Zur vollständigen Studie gelangen Sie unter folgendem Link: https://www.deininger.com/downloads/inclusion-or-illusion-decoding-the-d-and-i-paradox-in-india-inc
Über Deininger
Deininger, mit Sitz in Frankfurt am Main, zählt zu den führenden Beratungen im Bereich Executive Search in Deutschland und ist international mit einem breiten Partnernetzwerk vertreten.
Seit 1981 ist Deininger darauf spezialisiert, hochqualifizierte Führungspersönlichkeiten für Unternehmen unterschiedlichster Branchen zu finden und zu gewinnen. Mit umfassender Markt- und Branchenkenntnis unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei der Besetzung strategisch wichtiger Positionen in einem sich stetig wandelnden wirtschaftlichen Umfeld.
Dank jahrelanger Erfahrung und einem klaren Fokus auf langfristige Partnerschaften hat sich Deininger als geschätzter Berater für Unternehmen aller Größenordnungen etabliert – vom aufstrebenden Startup bis hin zum global agierenden Konzern.
Standorte: Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hamburg, China, Dubai, Großbritannien, Indien, Polen, USA.
Weitere Informationen unter: www.deininger.com